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Roland Garros – DAS Sandplatz Turnier der ATP Tour

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  • 10 Minuten Lesezeit

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Jedes Jahr zu Beginn der Sandplatz Saison begeistert Roland Garros Millionen von Zuschauern. Vor Ort, aber auch vor dem Fernseher daheim. Wahrscheinlich bist Du – genauso wie ich – einer dieser Begeisterten. Hast das eine oder andere Match des Sandplatz-Königs Rafael Nadal gesehen, gegen Roger Federer oder vielleicht Novak Djokovic. Spiele die sehr taktisch aufgebaut waren, weil die rote Asche ein langsamer Belag ist. Damit ist es schwieriger einen Punkt für sich zu entscheiden, besonders bei einem Match unter Tennis Profis. Die allesamt fit sind und über eine gewisse Technik verfügen.

Roland Garros – auch French Open genannt – ist das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres. Es wird immer nach den Australien Open im Mai in der Hauptstadt Paris ausgetragen. Und zwar am südlichen Rand des Bois de Boulogne, im Stade Roland Garros. Benannt nach dem Luftfahrtpionier Roland Garros, welcher von 1888 bis 1918 gelebt hat. Die French Open werden bereits seit 1891 in Paris ausgetragen, sind das einzige Sand-Grand-Slam-Turnier im Kalenderjahr. Was aber auch seinen besonderen Reiz für die Zuschauer hat. Denn die Ballwechsel sind lang und spektakulärer.

In diesem Artikel möchte ich zusammen mit Dir in Welt des Sandplatz Turniers der Extraklasse eintauchen. Dir die French Open / Roland Garros und dessen Geschichte detaillierter vorstellen. Denn es gehört mit zu den traditionsreichsten Tennis Turnieren der Welt. Außerdem will ich Dir zeigen, welchen Zauber es auf alle Tennis-Begeisterte ausübt. Warum so viele Menschen zum Beginn des Sommers an den Fernseher gefesselt werden. Zudem will ich auf die früheren Gewinner und den Belag an sich eingehen. Dir zeigen, dass die French Open nicht nur ein „normales“ Turnier sind, sondern viel viel mehr. Bist Du bereit für dieses Abenteuer? Dann lies jetzt unbedingt weiter!

Roland Garros: die Geschichte des Traditionsturnier Frankreichs

French Open auf Rasen?

French Open in den Anfangsjahren
Bild mittels KI erstellt

Wie ich eingangs schon geschrieben hatte, wurden die French Open im Jahr 1891 das erste Mal ausgetragen. Damals noch nicht als „Roland Garros„, sondern unter dem Namen „Championnat de France international de Tennis„. 1891 handelte es sich lediglich um ein reines Herren-Tennis-Turnier. Welches zudem auf Rasen ausgetragen wurde. Genauso wie zu dieser Zeit in Wimbledon, mit Holzschlägern und weißen Bällen. Die in ihrer Beschaffenheit noch nicht mit den heutigen Tennis Bällen vergleichbar waren.

In den ersten Jahren waren Austragungsorte der „Racing Club de France“ sowie „Stade Francais„, zwischen denen gewechselt wurde. Als erstem Spieler gelang es dem Briten H. Briggs das Turnier für sich zu entscheiden. Natürlich hatten die Briten einen kleinen Vorteil in dieser Sportart. Zumal es ohnehin überraschend war, dass Briggs teilnehmen durfte. Denn bis ins Jahr 1925 war es vorwiegend nur französischen Sportlern erlaubt teilzunehmen. Nur wenige (auserwählten) ausländischen Athleten wurden zugelassen, wenn sie Mitglied in einem französischen Verein waren. 6 Jahre später (1897) durften dann auch Damen im Turnier den Tennisschläger schwingen.

Aus Roland Garros werden die French Open

Die French Open von Rolland Garros
Bild mittels KI erstellt

1928 errichtete man wegen eines bevorstehenden Davis-Cup-Matches ein neues Tennis-Stadion. Dieses wurde nach dem französischen Held Roland Garros benannt. Der sich im ersten Weltkrieg einen Namen als Kampfflieger gemacht hatte. Mit dem Bau des neuen Stadions kam auch erstmals die rote Asche als Belag zum Einsatz. Auf französisch „terre battue“ genannt. Hergestellt aus zermahlenen Ziegelsteinen, die den Plätzen von Roland Garros seither die schöne rote Farbe verleihen.

Eingeweiht wurde das neu gebaute Stadion dann am 19. Mai 1928 mit einem Damen-Länderspiel. Erst mit dem Beginn der sogenannten „Open Era“ wurde aus Roland Garros ein Turnier für Profis. Denn bis 1968 war Roland Garros eher den Amateuren vorbehalten. Wie viele andere Turniere auch. Danach ähnelte es einer offenen Meisterschaft, bei der jede Spielerin / jeder Spieler berechtigt war, teilzunehmen. Daher auch die Bezeichnung Open Era (offene Ära). Wobei die großen Grand-Slam-Turniere in der Bezeichnung den Zusatz „Open“ erhielten. Fortan war Roland Garros auch unter den French Open bekannt, die Spieler konnten Punkte für die ATP Rangliste sammeln.

Spannende Spiele dank roter Asche

Tennisplatz bei den French Open - Roland Garros

Mit dem Wechsel von Rasen auf rote Asche, also hin zu einem Sandplatz, wurden die Spiele bei Roland Garros deutlich spannender. Durch den sehr langsamen Belag, konnten die Spielerinnen und Spieler die Punkte nicht mehr schnell erzielen. Vielmehr brauchte es fortan einen gezielten Matchplan, da die langsameren Bälle häufig noch zurückgespielt werden konnten. Hinzu kommt die Möglichkeit des Rutschens. Schläge, welche auf anderen Untergründen unerreichbar waren, konnten die Spieler mit einer Rutschbewegung noch erreicht werden. Teilweise sogar noch in geeigneter Qualität ins Feld gespielt werden.

Aus den zuvor genannten Gründen sowie dem „Topspin„, einer Technik, mit deren Hilfe Du mehr Tennis Matches gewinnen kannst, wurden die Spiele enger. Ja sogar spektakulärer und damit viel besser von außen anzusehen. Die Zuschauer begeisterte diese Art von Tennis überall auf der Welt. Es strömten hunderttausende Menschen in die Stadien und Millionen zog es vor die TV-Geräte. Dank Spielern wie Boris Becker, Andre Aggessi oder Björn Borg. Welche den Tennis Sport revolutionierten und massentauglich machten. Ab 2005 kam dann kein geringerer als Rafael Nadal ins Rampenlicht und prägte das Sandplatz Tennis auf eine andere Weise. Was mich auch zum nächsten Abschnitt bringt:

Die Sieger von Roland Garros in der Herren-Konkurrenz

Vor der Open Era (bis 1967)

Bis zum ersten Weltkrieg gab es nur wenige Finalisten, die nicht Franzosen waren. Da wäre natürlich der erste Sieger H. Briggs zu nennen, welcher Roland Garros im Jahr 1891 in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:2 gewann. Im darauffolgenden Jahr schaffte es der Amerikaner Francis L. Fassitt ins Finale. Unterlag dort jedoch Claude Anet in 3 Sätzen mit 2:6, 6:1 und 2:6. Der Brite Francky Wardan unterlag ebenfalls im Finale 1897 dem Einheimischen Paul Aymé mit 6:4, 4:6 und 2:6. Paul Aymé gewann nach diesem Finale noch 3 weitere (in Folge). Die meisten Siege vor dem ersten Weltkrieg erzielte jedoch Max Décugis, welcher Roland Garros in den Jahren 1903, 1904, 1907 – 1909, 1912 – 1914 gewann (7 Titel). Zudem stand er 1902 und 1906 im Finale und verlor dort.

Ab den 30er Jahren verlagerte sich das Bild um die Gewinner von Roland Garros. Dort gewann lediglich ein einziger Franzose bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges das Turnier. Nach dem zweiten Weltkrieg holte sich im Jahr 1946 Marcel Bernard den Sieg in einem 5-Satz-Match gegen den Tschechen Jaroslav Drobný. Bis zum Beginn der Open Era, also der French Open, blieben die beiden allerdings die einzigen Franzosen. Ansonsten gab es dort auch keinen Spieler, der das Turnier so dominierte, wie einst Max Décugis.

Sieger der French Open 1967 – 2023

Riesiger Roland Garros Ball

Nach dem Beginn der Open Era gelang es lediglich nur noch dem Franzosen Yannick Noah im Jahr 1983 gegen den Schweden Mats Wilander die French Open zu gewinnen. Den Du vielleicht als Experten von Eurosport kennst. Mitte der 70er Jahre tauchte dann das erste Mal Björn Borg in Paris auf, gewann 1974 in einem 5-Satz-Match gegen den Spanier Manuel Orantes. Im Jahr 1975 sogar deutlich in 3 Sätzen gegen den Argentinier Guillermo Vilas. Borg konnte sich ebenfalls in den Jahren 1978 bis 1981 im Finale von Roland Garros durchsetzen. Gewann damit die French Open 6 Mal, 4 Mal in Folge.

Im Jahr 2005 begann die Zeit des Sandplatz Königs Rafael Nadal. Er gewann bereits so früh in seiner Karriere bei Roland Garros 4 Mal in Folge (2005 bis 2008). Wobei er sich drei Jahre in Folge im Finale gegen Roger Federer durchsetzte. Federer sicherte sich den Pokal dann im Jahr 2009, bevor Rafael Nadal erneut 5 Jahre in Folge die French Open gewann. (2010 bis 2014) Gleiches gelang Rafa in den Jahren 2017 bis 2020. Seinen letzten Titel gewann der Spanier dann im Jahr 2022 im Finale gegen Casper Ruud. Das war sein insgesamt 14. Titel, der ihn zum Rekord-Sieger bei Roland Garros macht.

Leider im Jahr 2024 erneut kein Deutscher Sieger

Im Kalenderjahr 2024 hatte ich die Hoffnung, dass es endlich mal wieder ein Deutscher Tennisspieler schafft, den Pokal von Roland Garros in die Höhe zu strecken. Jedoch scheiterte unsere aktuelle Nummer 1, Alexander Sascha Zverev im Finale am Spanier Carlos Alcaraz. Zwischenzeitlich hat Zverev wirklich gutes Tennis auf den Sandplatz der French Open gespielt und Alcaraz geärgert. Doch spätestens Ende des 4. Satzes brach sein Spiel ein. Im 5. Satz war der Deutsche an seine körperlichen Grenzen gekommen. Darum sah das Ergebnis dann auch sehr deutlich aus: 3:6, 6:1, 7:5, 1:6 und 2:6. Im Blog hat mich das sogar zu einem Artikel über den Kampf von Alexander Zverev um den ersten Grand-Slam bewegt.

Karikatur deutsche Tennisspieler
Bild mittels KI erstellt

Letztlich war es Zverevs erste Finalteilnahme bei den French Open, dem einzigen Grand-Slam-Turnier auf roter Asche. Doch weiterhin wartet der Deutsche auf seinen ersten Achtungserfolg im einem der großen 4 Turniere. Insbesondere weil er Rafael Nadal in den ersten Runden niedergerungen hatte und Djokovic im Viertelfinale verletzungsbedingt aufgeben musste, standen die Chancen auf einen Deutschen Sieg besser denn je. Alcaraz hatte allerdings etwas dagegen und zeigte erneut seine große Klasse trotz seines jungen Alters.

Bei den Frauen hat es leider keine deutsche Spielerin über die 2. Runde von Roland Garros hinaus geschafft. Beste Vertreterin war Tamara Korpatsch, welche Qinwen Zheng mit einem 2:6 und 2:6 unterlag. Die anderen deutschen Frauen haben es allesamt nicht über die erste Runde hinaus geschafft. Einige Spiele waren sicherlich knapp, aber es hat sich mal wieder gezeigt, dass wir im Deutschen Frauen-Tennis nicht mit der Welt-Spitze mithalten können. An die Zeiten von Steffi Graf kann in den letzten Jahren keine Spielerin anknüpfen.

Abschließende Gedanken

Ich hoffe ich konnte Dir mit meinem Artikel das Traditionsturnier von Roland Garros näher bringen. Welches seit der Open Era im Jahr 1967 auch die French Open genannt werden. Weil seit diesem Jahr Alle Spielerinnen und Spieler an der offenen Meisterschaft teilnehmen dürfen. Im Gegensatz zu den früheren Jahren, wo das Turnier den Amateuren Frankreichs vorbehalten war. Und einigen Ausnahmen, vor Allem ausländischen Spielern, die in einem französischen Verein Mitglied waren.

Nach einigen Jahren auf Rasen wird Roland Garros seit 1928 im Stade Roland Garros auf roter Asche ausgetragen. Ein Belag der den Sport reprägt und für Zuschauer spektakulärer gemacht hat. Denn die Ballwechsel sind länger, die Spieler können rutschen und die verschiedenen Techniken für sich nutzen. Das hat die French Open in den letzten Jahrzehnten zu einem Zuschauermagneten gemacht. Wobei daran wohl auch Rafael Nadal einen großen Anteil beigetragen hat. Und wie sieht es bei Dir aus? Magst Du die French Open aka Roland Garros? Guckst Du aktuell wieder und wenn ja, warum?

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