Möchtest Du Dich mit der Sportart näher beschäftigen und besser Tennis spielen? Dann wirst Du zwangsläufig die Tennis Regeln kennen und beherrschen müssen. Ansonsten macht es keinen Sinn diesem tollen Sport nachzugehen. Ähnlich wie im Fussball, Eishockey oder anderen Sportarten, gibt es Regeln die den Sport erst so interessant machen. Im Gegensatz zu anderen Mannschaftssportarten, ist Tennis trotz der Mannschaftsspiele weiterhin eine Einzelsportart. Welche Du als Einzelperson austrägst und Dein jeweiliges Tennis Match gewinnen musst, um der Mannschaft zu helfen.
Neben Mannschaftswettbewerben gibt es allerdings auch Turniere und Meisterschaften, bei denen die Grundlagen wichtig zu wissen sind. Aus diesem Grund will ich Dir die Tennis Regeln auf dem Platz und abseits des Platzes näher bringen. Denn da gibt es jede Menge Diskussionen, was in bestimmten Konstellationen erlaubt ist und was wiederum nicht. Mittlerweile habe ich Jahrzehnte an Erfahrungen auf dem Tennisplatz gesammelt und die kuriosesten Dinge selbst erlebt. Welche immer wieder für Streit auf dem Platz gesorgt haben, aber bereits eindeutig in den Regeln beschrieben sind. Zumindest indirekt. Lass uns also gemeinsam in die verrückte Welt der Tennis Regeln eintauchen.
Zum Spielgeschehen Allgemein
Das Spielfeld
Jeder Spieler hat eine eigene Spielfeldhälfte. Welche in spezielle Abschnitte eingeteilt und von Linien abgegrenzt wird. Letztlich ensteht so auf jeder Seite im Einzel ein Spielfeld aus 3 eckigen Feldern, im Doppel aus 5 Feldern. Allerdings kommen die beiden vorderen Felder am Netz nur beim Aufschlag (z. B. dem Kick-Aufschlag) zum tragen. Ansonsten sind für Dich lediglich die Auslinien interessant. Neben der Grundlinie (ganz hinten parallel zum Netz), besitzt das Spielfeld jeweils zwei Auslinien an der linken sowie rechten Seite. Die inneren seitlichen Linien grenzen das Einzelfeld ab, während die äußeren Linien nur im Doppel zum Einsatz kommt.
Auf der Abbildung habe ich versucht Dir das Spielfeld grafisch darzustellen. Die weiße dicke Linie stellt das Netz dar, welches sich über das gesamte Feld zieht. Eines der Aufschlagfelder habe ich Dir heller und mit Beschriftung dargestellt. In dieses Feld würde der Aufschläger von oben links spielen müssen. Schlägt er von oben rechts auf, muss er das Feld links treffen. Aufgeschlagen wird im Wechsel beginnend mit der rechten Seite. Der Aufschläger wird vor dem Match ermittelt, durch einen Münzwurf oder das Drehen des Tennisschlägers. Danach hat dann abwechselnd jeder Spieler ein Aufschlagspiel.
Punkte und Zählweise
Der Ball darf IMMER nur 1 Mal aufkommen. Spätestens dann muss der Spieler den Tennis Ball mit seinem gekauften Tennis Schläger geschlagen haben. Berührt der Ball den Boden ein zweites Mal gewinnt der Gegner den Punkt. Außerdem muss der Ball innerhalb des Spielfeldes aufkommen und natürlich über das Netz geschlagen werden. Fliegt ein Ball ins Netz gewinnt der Gegner einen Punkt. Berührt der Ball das Netz und fällt INS Feld des Gegners, wird weitergespielt als hätte der Spieler den Ball ins Feld geschlagen. Fällt der Ball allerdings ins AUS, dann hat ebenfalls der Gegner einen Punkt gemacht.
Aber natürlich wird ein Tennis-Match nicht unendlich gespielt. Dafür gibt es die Tennis-Regeln, die ebenfalls über den Punktestand Vieles hergeben. Ein gewonnener Ball zählt jedoch nicht als 1 Punkt. Stattdessen wird der Punktestand in einem Spiel mit 0 – 15 – 30 – 40 dargestellt. Nehmen wir an der Aufschläger gewinnt den ersten Ballwechsel. Dann steht es 15 – 0. Gewinnt er auch den zweiten Ballwechsel steht es 30 – 0. Das wird solange fortgesetzt bis Jemand nach 40 das Spiel mit einem weiteren Punkt für sich entscheidet. Beide Spieler zählen auf die selbe Art und Weise.
Steht es dann zum Beispiel 40 – 30 und der Aufschläger (der immer als Erstes genannt wird) gewinnt den nächsten Ballwechsel, hat er auch das Spiel für sich entschieden. Verliert er jedoch den Ballwechsel, dann steht es 40 – 40. Und von nun an muss ein Spieler 2 Ballwechsel in Folge gewinnen, um das Spiel zu gewinnen. Gewinnt der Aufschläger nach 40 – 40 einen Ballwechsel, wird es als Vorteil bezeichnet. Es steht dann AD – 40. Gewinnt er den nächsten Ballwechsel nicht, steht es wieder 40 – 40, solange bis einer der beiden Spieler nach einem AD auch den zweiten Ball für sich entscheiden konnte.
3 Sätze oder 5 Sätze?
Im Tennis wird das Match in Ballwechsel, Spiele und Sätze eingeteilt. Je nach Regularien werden 3 oder 5 Sätze (best of) gespielt, gegebenenfalls ein sogenannter Champions-Tie-Break. Soll heißen wer im best of 3 zwei Sätze in Folge gewinnt, hat das Match gewonnen. Im Amateur- und Turnierbereich sind es in der Regel 3 Sätze. Die Profis spielen hingegen bei besonderen Turnieren 5 Sätze. Zum Beispiel bei den großen ATP-1.000 Turnieren oder den Grand-Slams, wie den French Open. Den Satz hat der Spieler gewonnen, welcher zuerst 6 Spiele (siehe oben) erreicht hat. Es sei denn beide Spieler haben die gleiche Spiel-Anzahl. Dann wird beim Stand von 6:6 im Satz ein „normaler“ Tie-Break gespielt.
Bei diesem wird allerdings nicht mehr mit 15 – 30 – 40 gezählt, sondern ganz normal 1 – 2 – 3 – 4 usw., bis einer der Spieler 7 Punkte erreicht. Allerdings muss der Gewinner des Tie-Breaks mindestens 2 Punkte Vorsprung haben. Gewinnt einer der Spieler mit 7:2 ist das sehr eindeutig. Steht es aber zum Beispiel 6:6 im Tie-Break muss einer der Spieler nun zwei Punkte in Folge gewinnen. Zum Beispiel mit einem 10:8 oder 14:12. Der Tie-Break wird in den Tennis Regeln als 7. Punkt des Satzes gewertet. Sodass der Gewinner den Satz mit 7:6 gewinnt.
Aufschlag im Tie-Break & Champions-Tie-Break
An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass beim Tie-Break ein wenig anders aufgeschlagen wird. Der Spieler, welcher regulär das nächste Aufschlagspiel hätte, beginnt mit dem ersten Punkt ganz normal von der rechten Seite. Danach wechselt der Aufschläger allerdings. Anders als zuvor schlägt der Gegner nun zuerst von der linken Seite auf. Danach hat er einen weiteren Aufschlag von der rechten Seite. Danach wird immer nach 2 Ballwechseln der Aufschläger gewechselt.
Eine kleine Besonderheit im Amateur-Tennis ist der sogenannte Champions-Tie-Break. Bei den Tennis Profis kommt er tatsächlich mittlerweile auch im 5. Satz bei 6:6 zum Einsatz. Damit sich die Turniere oder Punktspiele nicht zu sehr in die Länge ziehen, haben die Tennis-Verbände in Deutschland beschlossen, die Tennis Regeln etwas anzupassen. Anstatt eines 3. Satzes wird der sogenannte Champions-Tie-Break ausgespielt. Welcher dem normalen zuvor beschriebenen Tie-Break sehr ähnelt. Der einzige Unterschied: Es wird bis 10 Punkte gespielt und nicht bis 7.
Tennis Regeln: Pause & Seitenwechsel
Nach dem ersten Spiel im Satz werden die Seiten getauscht. Hier findet laut den offiziellen Tennis Regeln keine Pause statt. Der Wechsel wird schnell vollzogen. Fortan werden immer 2 Spiele in Folge durchgeführt (1 Aufschlagspiel pro Spieler). Nach den beiden Spielen gibt es eine kurze Pause von 90 Sekunden, bei der die Seiten auf dem Platz getauscht werden. Als Faustregel kannst Du Dir merken, dass immer bei einer ungeraden Anzahl von Spielen getauscht werden muss. Im Tie-Break und Champions-Tie-Break wird hingegen immer nach 6 Ballwechseln die Seite gewechselt. Zum Beispiel bei einem 3:3, 6:6 oder 6:0.
Nachdem ein Satz beendet wurde, stehen den beiden Spielern eine Pause von 2 Minuten zu. Die Seite wird nur getauscht, falls der vorherige Satz mit einer ungeraden Anzahl an Spielen beendet wurde. Ansonsten bleiben die Spieler zunächst stehen. Nach dem ersten Spiel wird ohnehin nochmal die Seite gewechselt. Danach beginnt dann ganz regulär der nächste Satz, bei dem derjenige Spieler anfängt, der mit Aufschlag an der Reihe ist. Der Tie-Break wird immer als Aufschlagspiel des Spielers gewertet, welcher den Tie-Break begonnen hat.
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Spezifische Tennis Regeln im Amateursport
Jetzt hast Du einen ungefähren Eindruck, wie ein Tennis Match im Normalfall abläuft. Eingangs hatte ich Dir aber versprochen, dass ich in diesem Beitrag auf bestimmte Spielsituationen eingehe bzw. was die Tennis Regeln dazu hergeben. Bevor ich auf diese Sonderfälle zu sprechen kommen will, sollten wir kurz noch klären, wonach sich denn diese Regeln eigentlich richten? Wir sind hier schließlich in Deutschland, für wirklich ALLES gibt es Vorschriften und Verordnungen. Das ist beim Tennis nicht anders.
Die erste Instanz im Amateurbereich – auch für Tennis Regeln – ist der sogenannte Landesverband. Ich habe früher mal im Westfälischen Tennisverband (WTV) gespielt, bin 2019 allerdings nach Hannover gezogen und spiele seit dem im Tennisverband Niedersachsen-Bremen (TNB). Beide Verbände haben die Tennis Regeln ähnlich bei sich verankert. Sie verweisen in Ihren Wettspiel- und Durchführungsbestimmungen auf den DTB Verhaltenscodex sowie die ITF-Tennis-Regeln. Beide Dokumente kannst Du Dir übrigens beim DTB herunterladen.
Warum machen die Verbände das? Um Ressourcen zu sparen. Warum Tennis Regeln zu Papier bringen, wenn es bereits ein anderer Verband getan hat? Das wäre total unwirtschaftlich. Wenn Du also etwas tiefer in die Materie eintauchen willst, solltest Du Dir die ITF-Tennis-Regeln intensiver anschauen. Dort findest Du viele nützliche Informationen für Dein nächstes Tennis-Match mit einer diskussionswürdigen Spielsituation.
Der ITF gibt sogar vor, welche Tennis Bälle und Tennisschläger in einem offiziellen Wettbewerb genutzt werden dürfen. Ich persönlich trainiere gern mit den Wilson US Open Bällen, die kommen sehr nahe an die Wettspielbälle heran. Sind aber nicht ganz so teuer. Neben Amazon (Links zuvor) findest Du das passende Zubehör aber auch im Onlineshop von Tennis-Point. Wo es regelmäßig großzügige Rabatte zu ergattern gibt.
Sehr wichtig: Die ITF Tennis Regel 24
Ich würde Dir vor Allem die ITF-Regel 24 ans Herz legen. Dort ist wie folgt geregelt, was einen Punktverlust nach sich zieht.
„Ein Punkt ist verloren, wenn:
- a. der Spieler zwei aufeinander folgende Aufschlagfehler macht; oder
- b. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball nicht zurückschlägt, bevor dieser zweimal hintereinander aufspringt; oder
- c. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball so zurückschlägt, dass dieser den Boden oder, bevor er den Boden berührt, einen Gegenstand außerhalb des richtigen Spielfeldes trifft; oder
- d. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball so zurückschlägt, dass dieser eine ständige Einrichtung trifft, bevor er aufspringt; oder
- e. der Rückschläger den Aufschlag annimmt, bevor der Ball den Boden berührt; oder
- f. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball absichtlich auf dem Schläger trägt oder fängt oder mit dem Schläger absichtlich mehr als einmal berührt; oder
- g. der Spieler oder der Schläger, unabhängig davon, ob dieser sich in der Hand des Spielers befindet oder nicht, oder irgendetwas, was der Spieler an sich trägt oder hält, das Netz, die Netzpfosten bzw. Einzelstützen, das Seil oder Metallkabel, den Netzhalter, die Netzeinfassung oder das Spielfeld des Gegners zu irgendeinem Zeitpunkt berührt, während der Ball im Spiel ist; oder
- h. der Spieler den Ball schlägt, bevor dieser das Netz überflogen hat; oder
- i. der im Spiel befindliche Ball den Spieler oder irgendetwas, was der Spieler an sich trägt oder hält, berührt, mit Ausnahme des Schlägers; oder
- j. der im Spiel befindliche Ball den Schläger berührt, ohne dass der Spieler diesen hält; oder
- k. der Spieler absichtlich und wesentlich die Form des Schlägers verändert, während der Ball im Spiel ist; oder
- l. im Doppel beide Spieler den Ball beim Schlagen berühren.„
Besondere Beispiele zur Anwendung der Tennis Regeln
Der Ball bleibt im Netz hängen
Unter Umständen kann es passieren, dass der Ball während eines Ballwechsels im Netz hängen bleibt. Entweder weil der Schlag sehr kraftvoll war und die Maschen etwas ausgeleiert sind oder weil das Netz in die Jahre gekommen ist und schon an diversen Stellen kaputt ist. Die Gründe dafür sind vielfältig und gleichzeitig irrelevant.
Die ITF Tennis Regeln besagen klar gemäß Regel 24 b), dass der Spieler den Punkt verliert, wenn er den Ball nicht zurückschlägt, dazu zählt auch ein Treffen des Netzes. Das ist hier der Fall, sodass der Spieler den Punkt verliert, welcher den Ball geschlagen hat. Ist im Netz ein Loch vorhanden und der Ball geht genau durch dieses, verliert er ebenfalls den Punkt. Weil das Netz gemäß ITF Tennis Regel 1 so beschaffen sein muss, dass ein Ball nicht hindurch kann.
Du berührst beim Schlagen das Netz
Nach der ITF Tennis Regel 24 g) verliert ein Spieler den Punkt, wenn er, sein Schläger (egal ob in der Hand oder nicht) oder irgendetwas, was er an sich trägt, das Netz, die Netzpfosten bzw. Einzelstützen, das Seil oder Metallkabel, den Netzhalter, die Netzeinfassung oder das Spielfeld des Gegners zu irgendeinem Zeitpunkt berührt, während der Ball im Spiel ist. Demnach verlierst Du unabhängig des Schlages den Ballwechsel. Theoretisch – wenn Dein Gegner die Regeln gut kennt – verlierst Du auch wenn Dein Dämpfer vom Ball getroffen auf die andere Seite fällt.
Ein Ball springt vom Netzpfosten ins Feld des Gegners
Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass Du den Netzpfosten so triffst, dass der Ball ins Feld des Gegners springt (wie bei einem Netzroller), möchte ich diese Konstellation gern thematisieren. Denn mir ist es tatsächlich schon passiert und auf dem Platz kam es zur Diskussion, wie der Ballwechsel von den Tennis Regeln her zu bewerten ist.
Und tatsächlich ist die Bewertung nicht ganz so einfach. Dazu musst Du Dich sehr tief in die ITF Regeln einlesen. Dann wirst Du feststellen, dass es ein wenig darauf ankommt, wie der Platz beschaffen ist. In der ITF Tennis Regel 13 ist klar geregelt, wie mit einem Ball umzugehen ist, der eine ständige Einrichtung berührt:
„Berührt der im Spiel befindliche Ball eine ständige Einrichtung, nachdem er das richtige Spielfeld berührt hat, gewinnt der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt. Berührt der im Spiel befindliche Ball eine ständige Einrichtung, bevor er den Boden berührt, verliert der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt.„
Was sind ständige Einrichtungen?
Die meisten denken jetzt, ist doch keine ständige Einrichtung? Der Zaun ist zum Beispiel eine solche. Es empfiehlt sich daher nochmal in die ITF Regel 2 zu schauen:
„Die ständigen Einrichtungen des Platzes umfassen die hinteren und seitlichen Einzäunungen, die Zuschauer, die Tribünen und Plätze für Zuschauer, alle anderen Einrichtungen rund um den und über dem Platz, den Schiedsrichter, die Linienrichter, den Netzrichter und die Ballkinder, sofern sich diese auf den ihnen zugewiesenen Positionen befinden. In einem Einzelspiel, das mit einem Doppelnetz und Einzelstützen gespielt wird, sind die Netzpfosten und der Teil des Netzes außerhalb der Einzelstützen ständige Einrichtungen und werden nicht als Netzpfosten oder als Teil des Netzes betrachtet.„
Entscheidung zur Situation
Du merkst also, es kommt darauf an, wie das Netz aufgebaut ist! Wird ohne Einzelstützen gespielt, ist der Netzpfosten Teil des Netzes. Zum Beispiel im Doppel, wo die Stützen herausgenommen werden. Oder wenn der Verein die Netze über die Vorrichtung entsprechend der Vorgaben zu ITF Tennis Regel 1 ausgerichtet haben.
In beiden genannten Fällen wäre das Treffen des Netzpfostens mit anschließendem Ball, der ordnungsgemäß im Feld landet, Dein Punkt! Sind die Netzstützen vorhanden, ist der Netzpfosten eine ständige Einrichtung. Dann verlierst Du den Punkt, weil der Ball eine ständige Einrichtung trifft bevor er den Boden berührt. (vgl. ITF Regel 24 d) )
HINWEIS: Selbiges gilt übrigens auch im Hallen-Tennis, wenn Du das Trennnetz zum Nachbarplatz triffst. Ist der Ball vorher aufgekommen, gewinnst Du den Ballwechsel. Schlägt der Ball dort direkt ein, ist es der Punkt Deines Kontrahenten.
Dein Kontrahent trifft einen Vogel im vorbeifliegen
Hierbei handelt es sich um eine Behinderung nach ITF Tennis Regel 26. Der Punkt ist zu wiederholen.
Ein Ball liegt mitten in Deinem Feld und Du spielst weiter
Grundsätzlich hast Du (oder generell ein Spieler) das Recht, den anderen Spieler zu bitten, einen Ball zu entfernen, der eine Behinderung darstellen könnte. Auch hier gelten wieder die ITF Tennis Regeln, insbesondere Nummer 26. Allerdings kannst Du dieses Begehren NUR vor dem Ballwechsel äußern, nicht währenddessen!
Wird der Ball in diesem Ballwechsel getroffen, gilt er nicht als ständige Einrichtung gemäß ITF Regel Nummer 2. Daher kommt wieder Regel 24 b) zum Tragen: Wenn der Ball nicht zurückgespielt werden kann, verliert der jeweilige Spieler den Punkt. Das wird auch nochmal explizit in ITF Regel 25 f) beschrieben. Triffst Du also den Ball, den Dein Gegner hat liegen lassen, gewinnst Du den Punkt. Ergo: Immer die Bälle aus dem Feld nehmen!
Der Ball kommt beim Gegner auf und springt zurück auf Deine Seite
Vom Grundsatz her darfst Du einen Ball nur auf Deiner eigenen Platzhälfte schlagen. Das bedeutet in der Praxis, der Treffpunkt muss spätestens auf Deiner Seite erfolgen. Der Ausschwung hingegen kann auf die Seite des Gegners erfolgen, sofern Du dabei nicht das Netz triffst. Dies ergibt sich aus den ITF Tennis Regeln, konkret Nummer 24 h), die besagt, dass ein Ball erst nach Überfliegen des Netzes geschlagen werden darf.
Ein Stopp-Ball mit extrem viel Unterschnitt, der nach dem Aufkommen auf die eigene Seite zurückspringt, stellt hier jedoch eine Ausnahme dar! Warum ist das so? Nun, der Ball hat ja grundsätzlich nach Regel 24 h) das Netz bereits überflogen. Demnach darf er nun regelkonform auch auf der Seite des Gegners gespielt werden! Wobei Du jedoch zwei Dinge beachten musst:
- Nach ITF Regel 24 g) verlierst Du den Punkt, wenn Du oder irgendetwas an Dir das Netz berührt. Du musst also darauf achten beim Schlagen auf der anderen Seite keine Berührung zu haben.
- Nach ITF Regel 24 d) darf der Ball keine ständige Einrichtung berühren, bevor er auf dem Boden aufkommt. Das Netz stellt allerdings keine ständige Einrichtung dar. Aus diesem Grund, kannst Du den Ball der zurück auf Deine Hälfte fliegt sogar ins Netz schlagen!
- AUCH INTERESSANT: Laut Fall 4 zur ITF Tennis Regel 24, darfst Du eine gedachte Verlängerung des Netzes überqueren und den Ball auf der anderen Seite schlagen, wenn Du weder Netz (s.o.) noch Feld des Gegners berührst. Dieses Szenario ist wahrscheinlich nur in wenigen Situationen denkbar, im Doppel aber durchaus realistisch. Wo Du einfach am Netzpfosten rechts/links vorbei auf die andere Seite läufst und den Ball von dort schlägst. Du darfst gemäß Fall 5 aber nicht auf die Feldseite des Gegners über das Netz springen.
Den Tennisschläger nach dem Ball werfen
Gemäß Fall 6 zu ITF Regel 24 ist das werfen des Schlägers nicht zulässig. Der Fall bezieht sich auf Regel 24 j). Der Schläger darf zu keiner Zeit die Hand verlassen. Demnach ist es irrelevant ob Du den Ball mit dem Wurf im Feld unterbringen kannst. Zumal mir persönlich mein Wilson Ultra 100 V4 auch zu teuer wäre, um ihn durch die Gegend zu werfen. Übrigens habe ich Dir im Blog detailliert vorgestellt, warum ich mich für den Wilson Ultra 100 V4 entschieden habe.
Im Doppel wird der Netzspieler beim Aufschlag getroffen
Eine Tennis Regel, die wohl Niemand so richtig kennt. Zumindest unter den Tennis Anfängern. Wenn der Aufschläger beim Doppel den Netzspieler mit seinem Kick-Aufschlag direkt trifft, gewinnt der Aufschläger den Punkt. Das kannst Du aus der ITF Tennis Regel 24 zu Fall 7 entnehmen und gilt gleichermaßen auch im Einzel. Wichtig ist nur, dass der Ball vorher nicht aufgekommen sein darf. Denn nach ITF Regel 24 e) darf der Aufschlag nicht angenommen werden, ohne das der Ball vorher aufgekommen ist.
Du triffst den Ball ausversehen zwei Mal
Wenn der Ball mit dem Schläger ausversehen mehrfach getroffen wird, wird regulär weitergespielt. Die ITF Regel 24 f) gilt nur für absichtliches mehrfaches Treffen des Balles. Sofern es unabsichtlich geschieht und sich um eine Schlagbewegung handelt, verlierst Du nicht zwangsläufig den Punkt. Der Gegner kann sich hier auch nicht auf die ITF Regel 26 (Behinderung) berufen. Vergleiche hierzu auch Fall 1 der ITF Regel 26.
Dein Gegner gibt einen Ball aus, merkt aber, dass er doch drin war
In der Regel (nicht Tennis Regel, grins) einigen sich die Spieler im Amateurbereich bei solchen Situationen irgendwie. Dennoch will ich Dir kurz mit auf den Weg geben, was die offiziellen Tennis Regeln dazu besagen. Allerdings greifen hier nicht die Tennis Regeln der ITF. Dort findest Du keine Infos darüber.
Jedoch wirst Du im DTB Verhaltenskodex fündig. Wo zwischen Sandplatz und anderen Belägen unterschieden wird. In der Halle gilt die Regel, dass dieser Punkt beim ersten Mal wiederholt werden soll. Danach gibt es automatisch einen Punkt für den Gegenspieler. Auf dem Sandplatz muss der Gegner einen Abdruck vorweisen können. Kann er das nicht erhält der Gegner den Punkt. Ist der Abdruck auf der Linie, gewinnt ebenfalls der Gegner den Punkt.
Einige Regeln zum Aufschlag
Laut ITF Regel 16 gilt zum Aufschlag Folgendes:
„Unmittelbar vor Beginn der Aufschlagbewegung muss der Aufschläger mit beiden Füßen in Ruhestellung hinter der Grundlinie (d. h. weiter vom Netz entfernt als diese) und innerhalb der
gedachten Verlängerungen des Mittelzeichens und der Seitenlinie stehen. Der Aufschläger hat dann den Ball mit der Hand in eine beliebige Richtung loszulassen und den Ball mit dem Schläger zu schlagen, bevor dieser den Boden berührt. Die Aufschlagbewegung ist in dem Augenblick beendet, in dem der Schläger des Spielers den Ball trifft oder verfehlt. Ein Spieler, der nur einen Arm benutzen kann, darf den Schläger benutzen, um den Ball aufzuwerfen.„
Was sagen die Tennis Regeln zum Abbruch des Aufschlags?
Gemäß Fall 1 zur ITF Regel 19 darf ein Spieler einen hochgeworfenen Ball mit der Hand auffangen, genauso wie mit dem Schläger. Außerdem kann er den Ball einfach herunterfallen lassen. Er darf nur nicht aktiv schlagen, dann würde es eventuell als Fehlversuch gewertet werden, sofern er ihn verfehlt oder das Netz bzw. eine ständige Einrichtung trifft.
Fußfehler beim Aufschlag
Die ITF Regel 18 regelt den Fußfehler sehr genau:
„Während der Aufschlagbewegung darf der Aufschläger nicht:
a. seine Stellung durch Gehen oder Laufen verändern, wobei geringfügige Bewegungen der
Füße erlaubt sind,
b. die Grundlinie oder das Spielfeld mit einem Fuß berühren,
c. die Fläche außerhalb der gedachten Verlängerung der Seitenlinie mit einem Fuß berühren,
d. die gedachte Verlängerung des Mittelzeichens mit einem Fuß berühren. Verstößt der Aufschläger gegen diese Regel, gilt dies als »Fußfehler«.„
Allerdings kommen hierbei zusätzlich die Tennis Regeln aus dem DTB Verhaltenskodex zum Tragen. Nach diesen kann ein Fußfehler ausschließlich durch den Oberschiedsrichter ausgesprochen werden. Der Rückschläger kann dies nicht selbst machen. Aus diesen Gründen steht Dir als Rückschläger nur die Möglichkeit offen, den Oberschiedsrichter zu verlangen. Der bereits gespielte Ballwechsel wird dabei nicht berücksichtigt und wird als „kein Fußfehler“ gewertet, auch wenn Du inhaltlich Recht hast.