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Ganz ehrlich, sche*** auf Deine Tennis Leistungsklasse!

  • Ronny 

Kennst Du auch diese Spieler, die sich so sehr auf ihre Tennis Leistungsklasse fixieren? Als wenn es nichts Anderes geben würde. Versteh mich bitte nicht falsch! Natürlich ist es lobenswert, wenn Jemand versucht auf sportlicher Ebene voran zu kommen. Nur bringt es Dich nicht weiter, wenn Du dabei krampfhaft auf Deine Leistungsklasse schielst.

In einem Beitrag hatte ich Dir ja bereits erläutert, warum das Tennis LK System nicht immer so aussagekräftig ist. Wer sich dann auch noch selbst den Druck macht, bestimmte Tennis Leistungsklassen zu erreichen oder zu schlagen, endet häufig in einem nervlichen Ausnahmezustand.

Dabei – seien wir doch mal ehrlich – ist Deine Leistungsklasse völlig irrelevant. Genauso wie, ob Du den Wilson Blade V8 spielst, oder einen anderen Schläger! Den es im Online-Store von Tennis Point zu kaufen gibt. Es gibt durchaus wichtigere Dinge im Tennis und Leben. Aus diesem Grund sage ich Dir, sche*** auf Deine Tennis Leistungsklasse. Im heutigen Blogbeitrag zeige ich Dir auch warum und welche großen Vorteile das für Dich birgt.

Tennis Leistungsklasse: Ein VERSUCH Dich einzuschätzen

Schauen wir uns zum Einstieg einfach mal die Tennis Leistungsklasse an. Wie Du siehst, habe ich diese in der Überschrift gezielt als VERSUCH der Einschätzung eines Tennis-Spielers betitelt. Denn das ist die LK, nicht Mehr, aber auch nicht Weniger.

Die Verbände mussten langfristig versuchen die verschiedenen Spieler miteinander vergleichbar zu machen. Was vielerlei Gründe hat. In erster Linie natürlich den Spielern Spaß am Sport zu vermitteln.

Niemand will sich auf Turnieren von deutlich stärkeren Gegnern abschlachten lassen. Spätestens nach mehreren negativen Erlebnissen in Folge, hast Du darauf keine Lust mehr. Zumal Du nicht vergessen darfst, die Tennis Verbände verdienen mit jeder Turnierteilnahme Geld. Ihnen wird also daran gelegen sein, dass Du zum Wiederholungstäter wirst. 😉

Und genau hier kommt dann die Tennis Leistungsklasse ins Spiel. Sie versucht Dich – insbesondere bei LK-Tagesturnieren – ähnlich starken Spielern zuzulosen. Bei großen Turnieren über mehrere Tage sieht das ein wenig anders aus. Dort wird gezielt versucht in den ersten Runden die Spreu vom Weizen zu trennen. Damit die nachfolgenden Runden spannender für Zuschauer sind.

Die Leistungsklassen beim Tennis im Überblick

Meine Leistungsklasse im Portrait

Das ist natürlich Alles schön und gut. Aber wie ist Deine Tennis Leistungsklasse aufgebaut? Wie kannst Du sie verbessern und was hast Du davon?

Nun Leistungsklassen gab es am Anfang der großen Einführung in einem Bereich von LK1 bis LK23. Wobei ein höherer Wert bedeutet, dass die Spielstärke (auf dem Papier) schlechter ist. Die beste Leistungsklasse im Tennis war und ist daher die LK1.

Anpassung der Tennis Leistungsklassen im Jahr 2020

Seit dem Jahr 2020 wurden die Einteilungen der LKs allerdings etwas verändert. Mit LK24 und LK25 sollten zwei Anfänger-Leistungsklassen eingeführt werden, um blutigen Anfängern das Leben zu erleichtern. Wer ein oder zwei Spiele gewinnt, steigt aber sehr schnell in die bisher üblichen Leistungsklassen auf.

Außerdem gab es ab diesem Jahr eine Art live Leistungsklasse. Denn bis 2019 wurden die LKs lediglich 2 x pro Jahr aktualisiert. Mittlerweile gibt es jeden Mittwoch ein Update Deiner Tennis Leistungsklasse, die nun auch mit einer Stelle hinter dem Komma angegeben wird. Zum Beispiel LK14,8.

Um wieviel kannst Du Dich verbessern?

Vor den Änderungen zur Generali LK 2.0 waren die Veränderungen ziemlich klar niedergeschrieben. Ein Sieg gegen die gleiche Tennis Leistungsklasse brachte Dir 50 Punkte ein. Ab 250 Punkten konntest Du in eine bessere LK aufsteigen. Bessere Gegner brachten Dir hingegen sogar 100 Punkte (1 LK besser) oder 150 Punkte (mehr als 1 LK besser).

Nach der großen Reform der Tennis Leistungsklasse in Deutschland, war das allerdings nicht mehr so einfach. Denn die Verbesserung bestimmte sich nunmehr anhand vieler Faktoren. Nicht nur die beiden LKs, sondern auch die Konkurrenz (Herren, Herren 30/40 etc.) spielen dabei eine Rolle.

Mannschaftspunktspiele bringen ebenfalls mehr ein, als Turniere. Der Verband führte eine ausgetüftelte Formel ein. Sodass wir Spieler zur Berechnung der Verbesserung einen Rechner brauchten. Den Du auf der mybigpoint Webseite findest. Oder die Fähigkeit extrem gut mit Zahlen umzugehen und die Formel im Kopf zu haben.

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Letztlich bringt das den Vorteil, dass Du wesentlich schneller aufsteigen kannst. Jedoch sind die Punkte pro Sieg weiterhin begrenzt. Es wurden Hemmschwellen eingebaut, die in der oben genannten Formel Anwendung finden. So kannst Du bei einem Sieg über einen sehr starken Gegner nur etwas mehr als 1 LK aufsteigen.

Weiterführende Informationen zur Einteilung der Tennis Leistungsklassen findest Du auf der offiziellen Webseite des Deutschen Tennisbundes.

Warum Hobby- und Turnierspieler nicht NUR auf die Leistungsklasse schauen sollten

Entwicklung Leistungsklasse Diagramm mybigpoint

Anders als bei Ranglistenspielern, egal ob Deutsche oder ATP-Rangliste, brauchst Du als Hobby- oder Turnierspieler eher weniger auf Deine Leistungsklasse schauen. Wozu ich Dir aus eigener Erfahrung dringend abraten würde!

Ich selbst habe ein paar Jahre sehr extrem nach meiner LK geschaut. Ob bei Turnieren passende Gegner da sind und welche Leistungsklasse mein potenzieller Gegner hat.

Mach Dir wegen der Tennis Leistungsklasse keinen Druck!

Bereits vor dem Match hat das bei mir einen gewissen Druck ausgelöst. Weil ich mein Match unbedingt gewinnen wollte. Schließlich steht mir da ein Spieler mit Leistungsklasse XY gegenüber. Ein Sieg bringt mir soviele Punkte und ich habe dann diese Leistungsklasse. Das ging dann soweit, dass ich bereits am Tag vorher potenzielle Gegner gesucht und analysiert habe.

Insgesamt und im Nachhinein betrachtet, habe ich mich da verrückt machen lassen. Das hat sich dann auf den Platz übertragen. Ich spürte ständig den Druck gewinnen zu müssen. Dieser hat mich letztlich häufiger eingeschränkt, sodass ich gar nicht mehr mein Tennis gespielt habe. Teilweise sogar der Spaß am Sport in den Hintergrund gerückt ist. Mach nicht den selben Fehler, wie ich!

Wen juckt schon die Leistungsklasse?

Ganz im Ernst. Selbst der durchschnittliche Turnierspieler wird irgendwo bei Leistungsklasse 15 bis 8 Tennis spielen. Was ist das schon? Bezirksliga oder eventuell noch irgendwo im Verband. Tolle Wurst! Damit sind wir noch lange keine Profis und werden es auch nie! Geld lässt sich damit ebenfalls nicht verdienen. Wer ernsthaft in Erwägung zieht, damit Geld zu verdienen, muss schon enorm viel Tennis Training absolvieren. Am besten mit einem guten Trainer. Davon sind wir normalen Medenspieler aber meilenweit entfernt.

Darum nutze die Zeit auf dem Platz. Habe Spaß am tollsten Sport der Welt. Genieße das Wetter und trinke hinterher ein Bierchen mit Deinem Gegner. Lass Deine Tennis Leistungsklasse einfach beiseite. Spiel befreit auf, denk über andere Sachen nach. Kein Druck, Sieg oder Niederlage sind völlig egal. Wer das begriffen hat, wird Tennis auf ganz anderem Niveau spielen. Versprochen!

Schließlich müssen wir nicht unseren Lebensunterhalt mit Tennis verdienen. Gerade das Jahr 2022 hat gezeigt, es gibt genügend andere Probleme in der Welt. Ukraine, Inflation, Strom- und Gaspreise. Mach Dein Hobby nicht zu einem weiteren Problem.

Weiterhin bleibt zu sagen, die Tennis Leistungsklasse wird nie die wirkliche Spielstärke abdecken. Manche Spielertypen liegen Dir einfach nicht. Dir begegnen auch oft Spieler, denen die LK egal ist. Diese nehmen nicht an Turnieren teil und sind dann häufig völlig unterbewertet von der LK. Anders herum gibt es wieder Spieler, die 50 Turniere im Jahr spielen und über die Masse Punkte bekommen. Aber letztlich deutlich schwächer sind.

Abschließende Worte zum Beitrag

Tennis Netz Sandplatz

Mir hat es enorm geholfen, zu akzeptieren, dass sich nicht Alles um mich und mein Tennis dreht. Ich habe ein Spiel im Mannschaftswettbewerb verloren. Ja, passiert. Es gibt immer Spieler die besser sind. Interessiert nach dem Bier hinterher auch keinen der Kollegen mehr, solange Du auf dem Platz das Beste gegeben hast.

Dich in die Tennis Leistungsklasse festbeißen, jeden Spieler zu analysieren und jeden Tag Deine LK zu kontrollieren ändert Nichts daran. Im Gegenteil, Du machst Dir selbst unnötigen Druck. Was Dir den Spaß am Tennis verdirbt. Dein Kopf ist nicht auf dem Platz und Du wirst auf jeden Fall nicht das Tennis spielen, was Du kannst.

Darum tu Dir selbst einen Gefallen, scheiss einfach auf Deine Tennis Leistungsklasse. Spiel Dein Spiel, egal gegen wen. Nutze die tolle Zeit und Du wirst langfristig ein besserer Tennisspieler. Was ja nicht heißen muss, dass Du nicht besser werden willst! Klar kannst Du jedes Spiel ernst nehmen, Dir das richtige Equipment auf dem Platz besorgen und versuchen zu gewinnen. Nur eben mit einem anderen Mindset!

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